Sorry Out of Gender - The Future Is Diverse

28. Jahrestagung der dvs-Kommission „Geschlechter- und Diversitätsforschung“ in Hannover vom 07.-09. November 2024

Die wissenschaftliche Tagung Sorry Out of Gender: The Future Is Diverse lädt Forscher*innen und Interessierte dazu ein, sich mit aktuellen Entwicklungen, Herausforderungen und Chancen im Bereich der geschlechtlichen Vielfalt und Diversität im Sport und der Sportwissenschaft interdisziplinär auseinanderzusetzen.

Forscher*innen sind eingeladen, ihre empirischen Arbeiten und theoretischen Überlegungen zu präsentieren und einen Beitrag zu einem umfassenden Verständnis von Diversität und geschlechtlicher Vielfalt aus intersektionaler Perspektive für die Zukunft des Sports und der Sportwissenschaft zu leisten. Die Tagung richtet sich an (Sport-)Wissenschaftler*innen auf allen Qualifikationsstufen und aus allen (Teil-)Disziplinen, an (Sport-)Lehrpersonen aller Schulstufen, Multiplikator*innen im organisierten Breiten- und Spitzensport, sowohl auf der Funktionsebene als auch auf der Ebene der Trainer*innen.

Es werden Antworten auf gegenwärtige und zukünftige wissenschaftliche Fragestellungen gegeben und neue Forschungsfelder identifiziert. Diesen Intentionen folgend werden nicht nur binär geschlechtliche Differenzlinien thematisiert werden, sondern vor allem auch intersektional verschränkte, non-binäre, fluide Identitäten. So wird sich die Tagung auch der aktuellen herausfordernden Frage widmen, wie in der Forschung eine Rekonstruktion von Binaritäten vermieden werden, also eine Forschung vorangetrieben werden kann, die keine klar umrissenen Identitäten bildet und Differenzlinien zieht, sondern diese als kontingent begreift und somit nicht nur eine Vielfalt der Geschlechter stärkt, sondern auch eine Vielfalt aller Menschen und zugleich wissenschaftliche Einsichten sowie Bündnisse in die Praxis befördert.

Im Sinne einer diversen und inklusiven Zukunft laden wir dazu ein, Aspekte aus möglichst unterschiedlichen Perspektiven, Forschungs- und Praxisfeldern einzubeziehen. Dabei sind vor allem aktuelle empirische Forschungsergebnisse von Bedeutung, um die Vielfalt an Praktiken und Forschungsansätzen in der Geschlechter- und Diversitätsforschung umfassend zu diskutieren. Auch ermutigen wir explizit zur Einreichung von Beiträgen, die Best Practice Beispiele aufzeigen, um ein breites Verständnis für die Diversität sportlicher Realitäten zu fördern. Dazu sollen möglichst vielfältige Aspekte von Diversität und Geschlecht als Querschnittsthemen in allen sportwissenschaftlichen Teildisziplinen Berücksichtigung und Diskussionsraum finden. Mögliche Themen in den folgenden Themenfeldern könnten u.a. sein:

Sportsoziologie

  • Diversität im organisierten Sport: Erfolgreiche Praktiken und Strategien zur Förderung von Diversität (in Führungspositionen) innerhalb von Sportverbänden, Sportvereinen und anderen Organisationsformen sowie auch kommerziellen Sportanbieter*innen.
  • Sport als soziales empowerndes Instrument: Die Bedeutung des Sports zur Förderung von Gleichstellung und Antidiskriminierung im sozialen Wandel u.a. durch Thematisierung von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit im Sport.
  • Diversität im Sportmarketing und Sponsoring: Analysen darüber, wie Marken und Sponsor*innen Diversität nutzen oder auch vernachlässigen, um Konsument*innen in Kampagnen anzusprechen.

Sportpädagogik und -didaktik

  • Stereotype und Vorurteile im Sportunterricht: Wie sollte Unterricht gestaltet sein, in dem Diversität und geschlechtliche Vielfalt berücksichtigt wird?
  • Diversität und Inklusion in Sportlehrplänen: Welche curricular festgelegten Inhalte sind hinderlich, um einen inklusiven Unterricht für alle Schüler*innen zu gewährleisten?
  • Sportlehrkräfte- und Professionalisierungsforschung: Wie kann die Ausbildung von Sportlehrpersonen in Bezug auf Diversität gestaltet werden, um dem Anspruch eines inklusiven Sportunterrichtes gerecht zu werden?

Sportgeschichte und -politik

  • Die Rolle von Sport in der LGBTIQ*-Geschichte: Wie hat sich die Wahrnehmung und Integration von LGBTIQ*-Athlet*innen und -Themen im Laufe der Zeit (national und international) entwickelt und wie hat der Sport zur gesellschaftlichen Akzeptanz beigetragen?
  • Diversity and Sport for Sustainable Development: Inwiefern bietet der aktuelle Diskurs zu Nachhaltiger Entwicklung (NE) Chancen für marginalisierte Gruppen, rechtlich und ökonomisch nachhaltig gestärkt und gleichstellt zu werden?
  • Auswirkungen von Richtlinien und Regeln zu geschlechtlicher Vielfalt: Analyse der Auswirkungen von Regeln und Richtlinien innerhalb des (Leistungs-)Sports auf die In- oder Exklusionsprozesse von trans*, inter* und non-binären Athlet*innen.

Sport und Training

  • Vergeschlechtliche Problematisierungen im (Hoch-)Leistungssport: Untersuchungen und wissenschaftliche Ergebnisse zu einer Differenzierung in der Trainingsmethodik (z.B. zyklusbasiertes Training) und den Erfahrungen von Athlet*innen und Trainer*innen, aber auch Erkenntnisse von Sportwissenschaftler*innen.
  • Definitionen von Leistung und Geschlecht: Welche Definitionen von Geschlecht in Bezug auf Leistung dominieren den trainingswissenschaftlichen Diskurs? Welche Erkenntnisse und Fragestellungen werden generiert mit welchen Zielen?

Sportmedizin und -psychologie

  • Sportmedizinische Aspekte der geschlechtlichen Vielfalt im Sport: Inwiefern beeinflussen hormonelle Interventionen das Verletzungsrisiko und die Regenerationsprozesse von trans*, inter* und non-binären Athlet*innen?
  • »Geschlechtsspezifische Verletzungsepidemiologie und Prävention« Neue Erkenntnisse zu geschlechterdifferenzierenden Verletzungsrisiken und mentalen Belastungen im Leistungstraining. Eine Frage der differenzierten Prävention?

 

Darüber hinaus sind weitere Themenvorschläge herzlich willkommen insbesondere im Bereich der kritischen Wissenschaftsreflexion der sportwissenschaftlichen Geschlechter- und Diversitätsforschung. Anhand dieser soll insbesondere aus der Perspektive intersektionaler Differenzlinien überschreitender Ansätze im Rahmen der Tagung eine identitätskritische Bestandsaufnahme seit dem Transformationsprozess der Kommission „Geschlechterforschung“ in die Kommission für „Geschlechter- und Diversitätsforschung“ (2019) unternommen werden.

Wir ermutigen zur Einreichungen von Abstracts für Vorträge (20 min. + 10 min. Diskussion), Panels (90 min.) oder Posterpräsentationen (7 min + 5 min. Diskussion)

 

Vorgaben zur Einreichung von Tagungsbeiträgen

Vorschläge für Beiträge sollten enthalten: Das gewünschte Format, Problem- und Fragestellung, theoretische Bezüge, Methode, Ergebnisse und Diskussion. Die Abstracts (ca. 2.500 Zeichen inkl. Leer- und Satzzeichen) können bis zum 10. Juli 2024 via E-Mail an: dvs-tagung-24@sportwiss.uni-hannover.de gesendet werden. Bitte orientieren Sie sich bei der Abstractgestaltung an der dvs Dokumentenvorlage für die Manuskriptgestaltung auf unserer Tagungshomepage

go.lu-h.de/dvs-tagung-2024

 

 

Über die Annahme Ihres Beitrags entscheidet ein wissenschaftliches Komitee.

 

Eine Rückmeldung über die Annahme der Beiträge wird bis 10. September 2024 erfolgen.

 

Wir freuen uns auf einen interdisziplinären Austausch und lebendige Diskussionen auf der Tagung Sorry Out of Gender - The Future Is Diverse.

 

Leitung & Organisation

Prof*in Dr*in Sandra Günter.

Annika Schwark (M.Ed.)

go.lu-h.de/dvs-tagung-2024